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Jan 05, 2024

Verhütungshormon schützt Parkinson

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In einer Studie wurde gezeigt, dass Progesteron eine schützende Wirkung auf die Nervenzellen im Darm hat. Diese Erkenntnisse wecken die Hoffnung, dass das Hormon im Kampf gegen die Parkinson-Krankheit eingesetzt werden könnte.

Die Nervenzellen des Magen-Darm-Trakts kommunizieren mit denen des Gehirns und des Rückenmarks. Dies deutet darauf hin, dass das Nervensystem des Verdauungstrakts Prozesse im Gehirn beeinflussen könnte, die zu Parkinson führen. Paula Neufeld und Lennart Stegemann, Medizindoktoranden der Abteilung für Zytologie der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Deutschland, entdeckten als erste Progesteronrezeptoren in den Nervenzellen des Magen-Darm-Trakts und zeigten, dass Progesteron die Zellen schützt. Ihre Erkenntnisse eröffnen Perspektiven für die Entwicklung neuartiger neuroprotektiver Therapieansätze zur Bekämpfung von Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer. Die Studie wurde am 21. April 2023 in der Zeitschrift Cells veröffentlicht.

Das enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Netzwerk, das sich über den gesamten Magen-Darm-Trakt erstreckt. Es besteht aus etwa 100 Millionen Nervenzellen, steuert autonom Verdauungsvorgänge und wird oft als zweites Gehirn des Menschen bezeichnet. Doch seine Funktion geht weit über die Verdauung hinaus: Neuere Forschungen haben gezeigt, dass das ENS eng mit dem Zentralnervensystem (ZNS), also dem Gehirn und dem Rückenmark, kommuniziert. „Die Kommunikation zwischen dem ENS und dem ZNS wird derzeit mit der Pathogenese verschiedener neurologischer Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer sowie Depressionen in Verbindung gebracht“, erklärt Professor Carsten Theiß, Leiter der Abteilung Zytologie der Ruhr-Universität Bochum. Die Darm-Hirn-Achse ist keine Einbahnstraße; Beide Nervensysteme beeinflussen sich gegenseitig.

Die Ernährung eines Menschen hat einen direkten Einfluss auf das Darmmikrobiom, das wiederum mit dem ENS interagiert. Studien zeigen, dass die Zusammensetzung des Mikrobioms auch über die Darm-Hirn-Achse, insbesondere über den Vagusnerv, auf das ZNS Einfluss nehmen und Krankheiten wie die Parkinson-Krankheit begünstigen kann. Eine ausgewogene Ernährung kann daher nicht nur zum Erhalt der Nervenzellen im Darm beitragen, sondern auch die Parkinson-Krankheit um viele Jahre verzögern oder sogar ganz verhindern.

Den Medizindoktoranden Paula Neufeld und Lennart Stegemann ist es nun gelungen, eine schützende Wirkung des natürlichen Steroidhormons Progesteron auf die Nervenzellen des ENS nachzuweisen. In einer Reihe von Experimenten kultivierte das Duo über mehrere Wochen Nervenzellen aus dem ENS und behandelte sie mit einem Zelltoxin, um schädliche Erkrankungen ähnlich der Parkinson-Krankheit zu simulieren. Sie fanden heraus, dass die Nervenzellen, die zusätzlich mit Progesteron behandelt wurden, deutlich seltener abstarben als die unbehandelten Zellen.

Paula Neufeld weist auf die Bedeutung ihrer Entdeckung hin: „Unsere Forschung liefert wichtige Erkenntnisse, um unser Grundwissen über die Rolle von Progesteronrezeptoren im enterischen Nervensystem zu vervollständigen. Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten für die Untersuchung der neuroprotektiven Wirkmechanismen von Progesteron im Inneren und.“ außerhalb des Darmtraktes.“ Lennart Stegemann fügt hinzu: „Diese Studie könnte möglicherweise den Weg für neue Therapieansätze auf Steroidhormonbasis ebnen. Es besteht auch die Hoffnung, dass Therapieansätze auf Steroidbasis dazu beitragen könnten, neurodegenerative Erkrankungen zu verlangsamen oder sogar zu stoppen.“

Referenz: Stegemann LN, Neufeld PM, Hecking I, et al. Progesteron: Ein neuroprotektives Steroid des Darms. Zellen. 2023;12(8):1206. doi: 10.3390/cells12081206

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